Auf den Spuren meines Opa´s...

Begonnen von superbickel, 03. März 2008, 21:48

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superbickel

Nabend zusammen. Ich bin auf der Suche nach Info´s, die meinen Opa (genauer gesagt zu seiner Dienstzeit usw) betreffen. Leider ist er vor einigen Jahren viel zu früh verstorben, zu einer Zeit wo mich da Thema eben noch nicht so interessiert hat.
Laut ihm und meiner Oma war er Bombenschütze (oder wie hiess der Typ vorne im Glasbug?) auf HE 111 und auf einem Flugplatz bei Orel stationiert. Leider und dummerweise gibt es weiter keinerlei Hinweise, als dieses Bischen eben. Nun hoffe ich, dass evtl. jemand von euch was weiss, also evtl. Einheiten, die dort lagen, Kennzeichnung usw.
Ich muss sagen, dass ich keine Wunder erwarte, aber vielleicht kann ja doch jemand was dazu verraten!??   http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/63.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':00'>
"Es gibt kein lebendiges Tier, dass einem eingeölten Schotten entkommen kann"  - Hausmeister Willy

skywalkerxy

Hi Stefan!

Auf die schnelle hab ich nen paar Sachen gefunden:
Geschwader     Typ             Flugfeld
II/KG 4          He 111H-16    Seschtschinskaja  
III/KG 4         He 111H-16    Karatchev  
I, III/KG 53    He 111H-16    Olsufjevo

Gruß Maik

sbuss

Hallo Stefan,

kann deine Oma das vielleicht zeitlich etwas eingrenzen?

Stefan
http://i39.tinypic.com/6sang6.png\" border=\"0\"> http://i62.tinypic.com/r2q15w.jpg\" border=\"0\">

superbickel

Hallo, ihr zwei beiden!
@ Maik  Vielen Dank schonmal. Aber: gab es bei Orel kein eigenes Flugfeld mit deutscher Besatzung? Ich bin der Meinung sie sagte direkt Orel...muss wohl nochmal nachfragen.

@ Stefan  Ich denke eher nicht. Soweit ich weiss, waren meine Oma und mein Opa noch nicht zusammen während des Krieges. So wie es sich aber immer angehört hat, muss er bis zum Schluss (wann das dort auch immer war) aufgehalten haben. Als die Rote Armee dann kam, ist er zu Fuß (und teilweise in Frauenklamotten!  http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/36.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':36:'>  ) bis nach Dievenow. Von dort aus muss er irgendwie einige Kilometer per Bahn erledigt haben, hauptsächlich war er wohl auch nur Nachts unterwegs.
"Es gibt kein lebendiges Tier, dass einem eingeölten Schotten entkommen kann"  - Hausmeister Willy

Maverick

Moin Stefan,

Was für nen Zufall.. Ich stehe derzeit vor einem ähnlichen Problem.. Meine Anfrage hier kommt aber noch..

Haste denn schon mal ne Anfrage bei der

http://dd-wast.javabase.de/" target="_blank">Wehrmachtsauskunftsstelle in Berlin

probiert ?

Die Antwort war bei mir nur eher sehr spärlich, aber gibt schon einmal gewisse Anhaltspunkte.. Es lag aber vor Allem an den Daten meines Großvaters (Luftfahrzeugführer auf Ju 88).

Ich habe so einge Bücher zu dem Thema.. Wir sollten uns da vielleicht besser kurzschließen und per PM ergänzen. Ich halte es jedoch für fair, die einzelnen Suchquellen hier zusammenzufassen und zu veröffentlichen..

Gruß

Lars
Seit Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr. (Albert Einstein)

sbuss

Zitat
Was für nen Zufall.. Ich stehe derzeit vor einem ähnlichen Problem.. Meine Anfrage hier kommt aber noch..


Mein Opa mütterlicherseits war während des Krieges auf Sylt stationiert - dorthin hat er dann die Familie geholt , die 1943 aus Hamburg-Barmbek ausgebombt wurde. Ich habe mal was von "Funker auf He115" gehört - das war's aber auch schon.

Stefan
http://i39.tinypic.com/6sang6.png\" border=\"0\"> http://i62.tinypic.com/r2q15w.jpg\" border=\"0\">

Graf Spee

Tja ich hab fast das gleiche Problem.

Auch mein Opa ist viel zu früh gestorben und hat mir leider nicht viel erzählt. Er war in Ju87 und Me110 Funker bzw. Bordschütze und hatte wohl mit Abschüssen und Fallschirmabsprung eine recht ereignissreiche Zeit ( wer nicht damals) bei der Luftwaffe.

Nun ja die WAST Wehrmachtauskunftsstelle gab mir auch nur sehr spärliche Auskunft darüber.
Mich würden vor allem Geschwader interessieren bei der mein Opa war.

P.S. Ich versuche schon seit ca. 3 Jahren das raus zu bekommen.

Gruß Stephan
viele Ideen ...wenig Ehrgeiz

@ Superbickel

meinst du Oerrel (Deutschland) oder Orel / Orly (Frankreich) ?

Mfg
Felix

shakenb...

Hallo,

ich habe auch bezüglich meines Opas recherchiert und ich kann dir nur eine Anfrage an die WAST in Berlin empfehlen. Die kannst du via Internet stellen, mit etwas Glück hast du dann sehr umfangreiche Unterlagen (inkl. Soldbuch). Dauert allerdings einige Zeit und kostet auch ein bißchen Gebühren. Es gibt auch noch das Krankenbuchlager (da sind etwaige Lazarettaufenthalte aufgeführt), allerdings kann es sein das die keine Auskunft mehr erteilen. Sollte dein Opa Offizier gewesen sein findest du Unterlagen im Bundesarchiv in Freiburg, allerdings ist das mühselig. Allerdings kann man dort freundlich fragen und erhält eine Info ob Unterlagen da sind. Dann muss man sich aber selber hinbemühen...
Wenn du die grundlegenden Infos hast, gibt es auch noch Veteranenverbände, bzw. Antiquarische Bücher und Schriften... Man kann sich damit eine ganze zeitlang beschäftigen. Auch eine Anfrage beim Roten Kreuz bzgl. Kriegsgefangenschaft in Genf kann etwas bringen.
Das ist was mir gerade spontan einfällt, bei näheren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung!

Grüße
Stefan

superbickel

Zitat (pZych0 @ Mo, der 05. 11. 2012,21:02)
@ Superbickel

meinst du Oerrel (Deutschland) oder Orel / Orly (Frankreich) ?

Mfg
Felix

Ich meine Orel bei Moskau

@shakenb...  WAST wurde schon abgefragt, leider mit seeeehr spärlichen Ergebnis. Es sind dort nur zwei Stationen während seiner Ausbildung bekannt, aber nichts zu seiner Verwendung danach. Da er weder Offz noch in Gefangenschaft war ( glaube ich jedenfalls ) kommen die anderen Möglichkeiten wohl nicht in Betracht.
"Es gibt kein lebendiges Tier, dass einem eingeölten Schotten entkommen kann"  - Hausmeister Willy

shakenb...

Quote (superbickel @ Mon, der 05. Nov.. 2012,22:12)
Quote (pZych0 @ Mo, der 05. 11. 2012,21:02)
@ Superbickel

meinst du Oerrel (Deutschland) oder Orel / Orly (Frankreich) ?

Mfg
Felix

Ich meine Orel bei Moskau

@shakenb...  WAST wurde schon abgefragt, leider mit seeeehr spärlichen Ergebnis. Es sind dort nur zwei Stationen während seiner Ausbildung bekannt, aber nichts zu seiner Verwendung danach. Da er weder Offz noch in Gefangenschaft war ( glaube ich jedenfalls ) kommen die anderen Möglichkeiten wohl nicht in Betracht.

Hallo,

Nur zwei Angaben aus der Ausbildung? Das ist wirklich wenig... Schade, dann könntest du versuchen raus zu bekommen welche Staffeln dort gelegen haben oder ihr in der Verwandtschaft noch Unterlagen habt. Schau mal bzgl. des Krankenbuchlagers/LAGESO, wenn er irgendwann im Lazarett war (auch Krankheit) hat man hier wirklich gute Infos, da wohl in der Regel Infos bzgl. der Einheiten dabei sind.
Sonst würde ich es mal wirklich mit Veteranenverbänden versuchen... Ich hab so z.b. einen kommandierenden Offizier meines Großvaters finden und mit ihm sprechen. So viele KGs kommen doch nicht in Frage, oder?

Grüße
Stefan

Arne

Hallo Leute,

mit Interesse habe ich eure Infos gelesen. Jetzt habe ich mal ein paar Fragen. Meine beiden Großväter leben leider auch nicht mehr. Der eine ist 1995, der andere 2005, gestorben. Beide waren bei den Stoppelhopsern. Von dem Großvater, der 2005 gestorben ist, weiß ich eine ganze Menge über seine Kriegserlebnisse. Ich habe seine Einheit und weiß auch wo er eingesetzt war. Zumindest von 1940 - 1944. Der Frankreichfeldzug und ein dreijähriger Krankenhausaufenthalt, weil er 1941 nachts mit dem Motorrad gegen eine geschlossene Schranke gefahren ist. Seitdem trug er im Kinn eine Eisenplatte. Ab ´44 war er dann in Ungarn eingesetzt und hat wohl noch einen Durchschuss im Kopfbereich gehabt, der aber ohne Folgen blieb. In Gefangenschaft war er glücklicherweise nicht.
Von meinem anderen Opa weiß ich leider kaum was. Nur soviel, dass er 1943 beim RAD war und irgendwann 1944 oder ´45 zur Wehrmacht gekommen ist. Da hat er dann 1945 im Ruhrkessel gegen die Amerikaner gekämpft und von dort ist er dann in Zivilkleidung in seine Heimat nach Salzgitter geflohen. Sein Kommandeur hatte seine Truppe "entlassen", nachdem der Kessel wohl kleiner wurde und der Widerstand sich auflöste. Von seinen Kriegserfahrungen weiß ich überhaupt nichts. Er hat nie darüber gesprochen. Nur einmal, dass er wohl einen Streifschuss abbekommen hat.
Meine beiden Großmütter erzählen nichts über die Kriegszeit. Sie weigern sich komplett.
Nun meine Fragen:
Kann ich bei der WAST Infos bekommen, wo mein Opa gedient hat, bevor er aus dem Ruhrkessel geflohen ist? Ich habe nur seinen Namen. Keine Einheitsbezeichnung, keine Dienstnummer, nichts.
Über Veteranenverbände habe ich gehört, dass eine Anfrage dort ziemlich teuer sein soll. Ich hatte mal wegen meines andern Opas gefragt, von dem ich die Einheit weiß. Da bekam ich die Antwort, dass eine Anfrage mehr als 120,-€ kostet. Das ist mir dann, ehrlich gesagt, doch zu teuer.

Wäre nett, wenn ihr was dazu sagen könnt.

VG
Arne

Zitat (Arne @ Di, der 06. 11. 2012,10:28)

Über Veteranenverbände habe ich gehört, dass eine Anfrage dort ziemlich teuer sein soll. Ich hatte mal wegen meines andern Opas gefragt, von dem ich die Einheit weiß. Da bekam ich die Antwort, dass eine Anfrage mehr als 120,-€ kostet. Das ist mir dann, ehrlich gesagt, doch zu teuer.

Wäre nett, wenn ihr was dazu sagen könnt.

VG
Arne

Hallo Arne,

hier mal der Link zur Gebührenseite der http://www.dd-wast.de/frame.htm" target="_blank">WAST. 120€ halte Ich nicht unbedingt für durchschnittlich; da müsste schon einiges an Papieren zusammenkommen. Du kannst dir das aber mal durchlesen und dir selbst ein Bild machen.

http://www.dd-wast.de/frame.htm" target="_blank">Hier findest du die Angaben, die nötig sind. Einheiten etc. kannst du eh nur als zusätzliche Angaben machen, die werden aber nicht verlangt. Selbst wenn deine Großmütter nichts über die Kriegszeit erzählen wollen (kenne Ich, meine Familie war da auch nicht sehr auskunftsfreudig), so verraten sie dir, falls nicht schon bekannt, sicherlich die persönlichen Daten, die du benötigst.

Beste Grüsse und viel Glück


Dennis





shakenb...

Hallo Arne,

bei der WAST bekommst du eigentlich das meiste was noch vorhanden ist. Das kann sehr umfangreich sein (bei einem gefallenen Cousin meines Schwiegervaters habe ich extrem viel bekommen). In vielen Fällen jedoch auch ziemlich wenig, aber meisten doch etwas womit man arbeiten kann... Es kann auch sein das man bei bestimmten Dokumenten keine Kopie erhält, die kann man aber extra anfordern, oder gleich nach Berlin fahren.
Beispiel: Bei meinem Großvater hatte ich das Entlassungsdatum aus der Gefangenschaft, aber nicht die Kopie des Entlassungsscheins auf dem noch einiges andere stand. So z.B. in welcher Gefangenschaft er war, da der Schein selber von den Behörden ausgestellt wurde die den Bereich zu dieser Zeit verwalteten).
Wie bereits vorher gesagt ist das Krankenbuchlager auch immer eine interessante Quelle, ich weiß aber nicht ob die aktuell noch etwas versenden.
Veteranenverbände habe ich eigentlich gute Erfahrungen gemacht, habe mir Schriften von denen besorgt und gezielt die Leute mit meiner Bitte angeschrieben und nach diversen folgenden Telefonaten habe ich auch die Person gefunden die ich suchte.
Wenn man mal die Einheit weiß und das ganze an der Westfront vonstatten ging, dann gibt es noch die NARA in Washington, die haben Berichte nahezu aller kommandierender deutscher Offiziere. Stellenweise sind die auch im Internet zu beziehen...

Ich selber habe durch die Recherche nach meinem Großvater den Kontakt zu internationalen Authoren bekommen und konnte sogar mit meiner Suche nach dem kommandierenden Off. und seiner Befragung an einem Buch mitarbeiten (Retake Arnhem Bridge). Wenn du jemanden findest der genau darüber schreibt, hat der meistens auch alle verfügbaren Unterlagen aus diesen Quellen...

Und ganz wichtig, löchere deine Verwandtschaft nach Unterlagen... ich hab über ein Jahr gebraucht bis ich das Soldbuch meines Grossvaters in den Händen hielt, das angeblich nicht mehr existierte...

Genug geschrieben         http://www.modellbauforen.de/iB_html/non-cgi/emoticons/13.gif" border="0" valign="absmiddle" alt=':13:'>

Grüße
Stefan





Arne

Hallo Stefan,

na dann werde ich mal meine Suche über Infos bei der WAST starten.
Bei Gefallenen hatte ich bisher auch sehr viel Infos bekommen. Z.B. vom Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge. Allerdings hatte ich da mehr Infos, als bei meinem Opa.
Verwandtschaft zu befragen ist schlecht. Meine Oma gehört zu den Leuten, die sich Stur stellen, wenn sie etwas nicht will.

VG
Arne